27. Januar 2013

(*rezension*) Die Mittwochsbriefe

(*rezension*) Die Mittwochsbriefe

Zwischendurch darf es bei mir auch gerne auch mal ein Roman sein. Und nach einer Biografie und einer Kurzgeschichte habe ich mich für "Die Mittwochsbriefe" von Jason F. Wright entschieden.


Gebundene Ausgabe: 288 Seiten (26. Januar 2009)
(Taschenbuch, Kindle Edition)

Verlag: Heyne Verlag

Homepage des Verlages: www.randomhouse.de

Sprache: Deutsch

Originaltitel: The Wednesday Letters



"Ich habe heute in der Kirche etwas versprochen, und heute Abend verspreche ich Dir noch etwas. Von nun an werde ich Dir jede Woche einen Brief schreiben. Ganz gleich, ob wir an zwei verschiedenen Orten des Landes oder im selben Raum sind, ich werde Dir schreiben."
(Seite 104)




Wenn Liebesbriefe das Leben ändern.

Fast vierzig Jahre waren Jack und Laurel verheiratet, als sie in derselben Nacht Arm in Arm sterben. Die drei erwachsenen Kinder kommen zum Begräbnis im Elternhaus zusammen – und entdecken im Keller ein Vermächtnis: Tausende von Briefen, die der Vater jeden Mittwoch an die Mutter schrieb. Wunderbare Briefe voller Liebe und Gefühl. Und ein Brief, der ein schreckliches Familiengeheimnis offenbart.




Neugierig auf dieses Buch hat mich gemacht, dass der Ehemann über knapp vierzig Ehejahre hinweg regelmäßig seiner Frau (Liebes-)Briefe schreibt. Eigentlich fast schon ein bisschen romantisch, auch wenn einem klar ist, dass in vierzig Ehejahren sicherlich nicht nur die Sonne geschienen hat. 
Diese Briefe spielen im Buch auch eine wesentliche Rolle; nachdem die Geschwister während der Vorbereitungen zu den Trauerfeierlichkeiten Kisten dieser Briefe im Keller finden, lesen sie sich diese gegenseitig vor. Neben den Mittwochsbriefen von Jack, die ein Familiengeheimnis offenbaren, das alle Geschwister zutiefst erschüttert, wird vorrangig die Geschichte vom Leben des jüngsten Sohnes Malcolm sowie seiner Beziehung zum Vater erzählt; wesentlich mehr als von seinen Geschwistern Samantha und Matthew.

Das Buch besitzt einen flüssigen Schreibstil, der dem Leser schnell Zugang zur Geschichte verschafft und die liebevolle und warmherzige Art lässt einen sehr gut nachempfinden, was oder wie sich die jeweilige Person fühlt oder empfindet. 

Trotzdem fehlt dem Buch etwas. Es gab einige Dinge, die mich beim Lesen nicht wirklich überzeugt haben und die mich während des Lesens im Hintergrund immer haben grübeln lassen. Zum Anfang war es, dass Jack und Laurel gemeinsam in einer Nacht verstorben sind. Irgendwie fast schon eine romantische Vorstellung, dass jemand nach so vielen gemeinsamen Ehejahren mit dem geliebten Ehepartner stirbt, aber irgendwie konnte mich das nicht komplett überzeugen. Später im Buch ließ es mir einfach keine Ruhe, dass jemand nachdem Entdecken eines solchen Familiengeheimnisses tatsächlich so viel Geduld und Ruhe besitzt und ein oder zwei Tage auf Antworten wartet. Wäre ich in dieser Situation gewesen, hätte ich sofort Fragen gestellt und die Antworten eingefordert. Auch die Art zum Ende des Buchs, wie sich der "Kreis" schließt bzw. sich die Auflösung präsentiert, hat mich nicht wirklich überzeugt, sondern eher an das Ende so manch "amerikanischer" Filme erinnert; da wird etwas passend gemacht, auch wenn es unglaubwürdig erscheint. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass in diesem Buch das Vergeben eine wesentliche Rolle spielt und ich selbst den Grund für das Familiengeheimnis sehr wahrscheinlich nicht so einfach verzeihen könnte. 

Auf der letzten Seite des Einbands wird der Leser mit einem wirklichen Detail überrascht: Den Epilog gibt es in Form eines handgeschriebenen Briefes in einem Briefumschlag. Eine wirklich nette Idee, die nochmals an den Titel anlehnt. 



Ein schönes Buch, das hauptsächlich von seinem warmherzigen und gefühlvollen Schreibstil lebt, der mir an der ein oder anderen Stelle auch mal eine Träne entlockt hat. Die Idee, die allerdings hinter der Geschichte bzw. hinter den Briefen steht, finde ich nicht komplett ausgereift. Dafür gab es einfach einige Stellen im Buch, die mich während des Lesens haben grübeln lassen anstatt mich in der Geschichte zu verlieren.


-->  ein Blick ins Buch  <--

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen